Marten W.
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Und immer wieder sind es die Wackeren die aufrütteln. Immer wieder sind es die Idealisten die uns vom Hocker reißen und in unsere schnell pulsierendes Leben die richtige Takt vorgeben. Immer wieder sind es die beharrliche Pinselstriche, die unscheinbare Strichzeichnungen die uns treffen. Gezeichnete gedankliche Inskriptionen und Emotionen, die mit kundiger Hand, pochendes Herzblut und einer unauslöschliche visionäre Kraft auf Papier, Karton und Leinwand bleibende Eindrücke verschaffen. Ki Youn Kim hat mir ihre (beendete) Ausstellung "Aporie" mit Zeichnungen zeigen können, dass künstlerische Aspekten ihren Weg finden, auch wenn sie den Titel Aporie (Auswegslos) im Katalog besitzen. Zeichnungen können aufzeigen - und tun es auch. Ich verstehe, warum der Künstlerbahnhof so präsent ist: dieser Enthusiasmus der Träger dieses Museums ist es, was Kunst, im Kleinen wie im Großen, am Leben hält und uns mit ihre stille Leuchtkraft den oft manchmal tristen Alltag dauerhaft erhellt. Sogar dann, wenn aufgesteckte Lichter und Lichtlein Abschattungen werfen, die mehr faszinieren wie eine Kerze auf einer Torte, geschieht das Wundersame: unsre Welt ändert sich zwar nicht, aber durch Kunst ändert sich die Wahrnehmun unsrer Welt aufs trefflichste. Einfach aber genial.